Aufgrund der körperlichen und Verhaltungsveränderungen bei älteren Hunden, gilt es laut den Expertinnen einiges zu beachten. Ihre acht wichtigsten Tipps können Ihnen dabei helfen.
Tipp 1: Spaziergänge anpassen
Aufgrund der Probleme im Bewegungsapparat kann sich das Bewegungsbedürfnis eines Hunde-Seniors verändern. Die Spaziergänge sollten dementsprechend angepasst werden. Je nach Alter des Hundes werden die Ausflüge dadurch kürzer, man ist langsamer unterwegs und legt häufiger mal eine Pause ein. Eine schöne Idee ist zum Beispiel auch, mit dem Auto an den See, in einen Park oder Wald zu fahren und die Zeit an Ort und Stelle zu geniessen.
Ein Hund als treuer Begleiter im Ruhestand
Wegen einer Menge dazu gewonnener freier Zeit entscheiden sich viele Senioren für einen Hund. Dabei gilt es einiges zu beachten. Zwei Expertinnen klären auf.
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Sportliche Betätigungen wie Agility, neben dem Fahrrad herrennen oder eine Frisbee fangen sollten je nach Alter durch gelenkschonendere Alternativen, wie zum Beispiel kurze Schwimmeinheiten oder muskelstärkende Physiotherapie-Übungen, ersetzt werden.
Tipp 3: Umwelt seniorenfreundlich gestalten
Um Schmerzen zu vermeiden, kann man zudem die Umwelt des Hundes seniorenfreundlich gestalten. Bereits kleine Umstellungen, wie eine Rampe beim Auto oder den Fahrstuhl statt der Treppe zu nutzen, können hier schon viel bewirken. Um die Gelenke zusätzlich zu entlasten, eignet sich ein orthopädisches Hundebett und die Massnahme, den Futter-, sowie Wassernapf, die Liegestelle und den Familienanschluss des Hundes ohne Treppensteigen zu ermöglichen.
Tipp 4: Regelmässige Tierarztbesuche
Da sich der Körper des Hundes im Alter mehr und mehr verändert, ist es ratsam, den Hunde-Senior regelmässig gründlich vom Tierarzt untersuchen zu lassen. Neben den allgemeinen körperlichen Funktionen sollten auch die Blutwerte getestet werden. Somit erkennt man anatomische und physiologische Veränderungen schnell und es kann rechtzeitig darauf reagiert werden.
Tipp 5: Training nicht vernachlässigen
In Bezug auf das Training finden die Expertinnen den Spruch «Wer rastet, der rostet» sehr passend. Das bedeutet, dass auch ältere Hunde geistig beschäftigt werden möchten. Mit ein paar Anpassungen ist dies auch weiterhin wunderbar möglich. Bei den gewählten Trainingsübungen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Hund die Bewegungen schmerzfrei ausführen kann. Wird zum Beispiel das Abliegen für den Senior mehr und mehr unangenehm, lässt man ihn stehen oder wählt eine passendere Alternative, wie den Handtouch, wo die Nase des Hundes die Hand des Menschen berührt.
Durch das Verschlechtern der Sinnesorgane, kann es sein, dass Signale vom Hund nicht mehr sofort wahrgenommen werden. Das braucht vom Menschen viel Verständnis, Geduld und eventuell ein Abändern der Signale von akustisch zu visuell oder einer sanften Berührung. Bei älteren Hunde sind Ermatinger und Baumann grosse Fans von Schnüffelspielen und Physiotherapie-Übungen.
Tipp 6: Öfter an die Leine nehmen
Je nach Abbau der Sinnesorgane kann es nötig sein, den älteren Hund mehr oder immer an die Leine zu nehmen, damit er sich nicht in Gefahr bringen kann, indem er zum Beispiel vor ein Velo läuft. Damit der Hund trotzdem noch einen gewissen Bewegungsspielraum hat, kann auch eine Schleppleine für genügend Sicherheit sorgen.
Tipp 7: Futtermenge anpassen
Auch beim Füttern müssen beim Senior einige Dinge beachtet werden. Die geringere Muskelmasse, sowie weniger Bewegung führen zu einem niedrigeren Kalorienverbrauch. Daher kann eine Anpassung der Futtermenge hilfreich sein, um Übergewicht zu verhindern. Dies ist wichtig, um die Gelenke zu schonen. Von Bedeutung ist jedoch, dass die Futterreduktion nicht zu einem Nährstoffmangel führt, weshalb ein Diätfutter oft empfehlenswert ist.
Es gibt ältere Hunde, die aufgrund des reduzierten Geruchssinns an Appetit verlieren und somit an Untergewicht leiden. Hier kann geruchsintensives Futter helfen.
Ein Punkt, den viele Menschen vergessen: Ältere Hunde frieren durch den Abbau der Muskulatur und den weniger aktiven Stoffwechsel schneller. Dies kann wiederum zu Schmerzen in den Gelenken führen. Die Hundeschule-Inhaberinnen empfehlen daher, auch bei bisher kälteunempfindlichen Hunden bei tiefen Temperaturen einen Mantel in Betracht zu ziehen.